Neben der Verwendung von nachhaltigen Materialien, die problemlos wiederverwertet oder recycelt werden können, wurden verschiedene Maßnahmen in Produktion, Haustechnik, Innenausbau sowie Transport und Kranmontage getroffen, dass der CO2-Ausstoss äußerst niedrig ist. Dem gegenüber steht eine hohe CO2-Einlagerungskapazität in den Gebäuden: in diesem Gebäude 466 Tonnen gebundenes CO2 und die CO2-Einsparung beträgt ca. 29 Tonnen.
Weitere Vorteile: Sehr lange Phasenverschiebung der Sonneneinstrahlung durch hohe Masse der Späne, optimierte Wärmebrücken – dadurch geringer Energieverlust, Rücknahmeangebot für die Gebäude (da die Materialien problemlos rückgeführt werden oder komplette Bauteile wiederverwendet werden können), Gesundheitskonzept mit Schutzhülle gegen Elektrosmog, abgeschirmte Leitungen, etc.
Das Bürogebäude und die nebenstehende Produktionshalle mit Tiefgarage und Serverraum haben eine gemeinsame intelligente Gebäudetechnik, zwei reversilbe Wärmepumpen. Die Wärme- und Kühlquellen sind 18 Erdsondenbohrungen mit je 118 m Tiefe sowie die Nutzung der Severabwärme. Zusätzlich wurden zwei Freiluftkühler installiert, die besonders die kühlere Außenluft bei Nacht ausnutzen und eine Trinkwassernotkühlung für doppelte Redundanz der Serverkühlung. Im Gebäude ist ein effizientes Niedertemperatur-Heizsystem mit Fußbodenheizung und Fußbodenkühlung eingebaut. Für die Abluft wurde eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Zulufttemperaturregelung und Nachtkühlung installiert. Hier wird die kühlere Außenlufttemperatur der Nacht genutzt. Die gesamte Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik wird fernüberwacht über Cosmo-wep. Die Bewässerung der Außenanlage erfolgt über eine Regenwassernutzung. Die solaren Gewinne der Photovolataikanlage auf dem Dach der Halle werden in das Stromnetz wieder eingeleitet (38,72 Kwp).
Im Sommer: Die beiden Wärmepumpe bzw. Kältemaschine (für Bürogebäude und Produktionshalle) müssen im Sommer einerseits den Server- bzw. IT-Raum mit einer Kälteleistung von QKS = 140 KW und einer Temperatur von 12/16 °C versorgen und andererseits muss die Gebäudekühlung mit QKG = 43 KW (Kühler der Lüftungsanlage und Fußbodenkühlung mit einer Temperatur von 16/19 °C erzeugen. Die entstehende Abwärme kann in die Erdsonden bzw. als Notkühler über die trockenen Kondensatoren abgeführt werden. Falls einer der Wärmepumpen im maximalen Auslegungsfall für den Sever- bzw. IT-Raum von OK= 140 KW ausfällt wird aus Redundanzgründen die fehlende Kühlenergie über Frischwasser als automatische Störumschaltung realisiert werden. Als Regelgröße wird die Temperatur im Pufferspeicher mit 12 °C herangezogen.
Im Winter: Die beiden Wärmepumpen bzw. Kältemaschinen produzieren gleichzeitig Kühl- und Heizenergie. Im Auslegungsfall sind dies eine Heizleistung von Qh = 144 KW für die statischen Heizflächen und die Erhitzer der Lüftungsanlage für den Sever- bzw. IT-Raum werden max. QK = 140 KW Kälteleistung benötigt. Die überschüssige Abwärme von ca. 57 KW(Qüber = Qmax – Qh = 201 – 144= 57 KW) wird von den Erdsonden aufgenommen.
Übergangszeit: Regelungstechnisch wird immer zuerst die optimale kostengünstigere Energieerzeugung eingesetzt. Das bedeutet, dass das Potential der günstigen Kühlenergie des trockenen Kondensators (freie Kühlung) zuerst ausgeschöpft werden muss und dann der Restbedarf über die teure Stromenergie des Kompressors der Kältemaschine nachgeführt wird. Dies ist immer dann der Fall, wenn keine Heizenergie benötigt wird (Wärmepumpe läuft nicht) und genügend Außen-Enthalpie über den Trockenkühler und die Energiepfähle vorhanden ist (z B: AT=8 °C).
Wenn die Wassertemperatur im Heizungspuffer von 43 °C erreicht ist, und weiterhin Abwärme aus den Wärmepumpen anfällt, müssen die Dreiwegeventile DN 100 auf den Heizungs-Wärmetauscher mit 300 KW umschalten, und Ihre Wärme über das Glycol-Rohrsystem nach draußen abgeben.
Natürlich wird es Zustände geben, bei denen eine Heizenergie von z B: Qh= 80 KW gefordert wird und gleichzeitig eine Kühlenergie von zB: QK= 56 KW ausreicht. Dies wäre ein Idealfall bei welchem keine überschüssige Kühlenergie in die Erdsonden abgeführt wird.
Im Bürogebäude muss zentral entschieden werden, ob es mit Heiz- oder Kühlenergie versorgt wird. Dies geschieht mit den Dreiwegeventilen DN 50 am Heizungsverteiler. Die einzelnen Räume im Büro werden über die Fußbodenheizung beheizt oder gekühlt. Sie muss im Winter bei erreichten Sollwert (20 °C) das Ventil schließen und im Sommer den zweiten Sollwert (24 °C) ansteuern können.